17. Velotour 15. bis 17. August 2008, Solothurn – Jura – Biel

So normal es für die Männerriegler ist, dass sie jeweils am Samstagmorgen in aller Herrgottsfrüh mit den ÖV auf Reise gehen (die Räder werden im Besenwagen verladen), so gewöhnlich ist es auch, dass einige «Verrückte» (hinter vorgehaltener Hand hört man ab und zu auch das Wort «Spinner») bereits einen Tag früher die Velotour in Angriff nehmen.

Freitag
Das Wetter war den zehn Unentwegten nicht gerade hold gestimmt. Am frühen
Morgen goss es wie aus Kübeln, sodass sich die Gruppe mit der SBB für die Fahrt nach Solothurn entschied. Nach einem ausgiebigen Mittagessen und dem Bezug der Zimmer in der schönen Jugendherberge am Rande der Altstadt, stand eine ausgiebige Aufwärmrunde durchs Oberaargau/Emmental auf dem Programm. Unter kundiger Führung von Hermann Sieber (wir hatten sogar ab und zu Zeit uns geschichtliches aus der Gegend anzuhören) konnten wir bei trockenem Wetter und angenehmen Temperaturen auf einem interessanten und abwechslungsreichen Parcours doch noch etwas für unsere Fitness tun. Das Abendessen sollte zu einem ersten Highlight werden. Die Pizzen waren von einem so gewaltigen Umfang, dass wir nur gestaffelt am Tisch sitzen konnten. Der Wein, ausgelesen vom Tagessommelier Erwin Gisler, war so vorzüglich, dass, trotz bevorstehendem Vollmond, keinem der Anwesenden eine Schlaftablette verabreicht werden musste.

Samstag
Bei strahlendem Sonnenschein konnte die Gruppe die Fahrt nach Bevaix am Neuenburgersee unter die Räder nehmen. Ab und zu klagte zwar der Eine oder Andere über einen schweren Kopf. Jedoch am Wein konnte es nicht liegen, vielleicht war ja nur der Föhn schuld (oder doch das letzte Herrgöttli?). Der Aare entlang gings dann recht forsch Aarberg entgegen. Zeit für eine Sightseeing-Tour hatten wir leider keine, mussten wir doch bereits um 12.30 h in Bevaix zum Mittagessen sein. Zu einem Caféhalt in Ins reichte es dann trotzdem noch. Die Fahrt dem Neuenburgersee entlang war wirklich ein Erlebnis. Sonnenschein, Wärme und ein wunderschön angelegter Radweg liessen nun das Tempo etwas gemächlicher werden. Mit etwas Verspätung, Armin Bamert war wohl etwas zu schwer für die Schotterpiste (Reifen-defekt), erreichten wir den vereinbarten Treffpunkt auf einer Anhöhe bei Bevaix. Hier trafen wir dann auch auf die übrigen 20 Männerriegler, welche von Fleurier herkommend, die «Gorges de l’Areuse» runtergefahren sind. Nach einem feinen Mittagsmahl gings dann weiter auf der Route du Vignoble Richtung Yverdon. Bei einigen Teilnehmern dürften Erinnerungen an die Expo 02 hoch gekommen sein. Am späten Nachmittag erreichten alle das Tagesziel in Cheyres. Bereits ist es ja zur Tradition geworden, dass die Uebernachtung auf einem Bauernhof inklusiv «Schlafen im Stroh» erfolgt. Mit einem guten Nachtessen und gemütlichem Beisammensein ging ein abwechslungsreicher Tag zu Ende.

Sonntag
Gestärkt mit einem Frühstück (wo blieb der Käse?) und bei trockenem Wetter hiess es Abschied nehmen. Teilweise dem See entlang erreichten die zwei Gruppen ohne grosses Leiden den Fuss des Mont Vully am Murtensee. Der Mont Vully war für einige der Höhepunkt schlechthin und wurde dann auch prompt vorsichtig angegangen. Letztendlich sind alle wohlbehalten, wenn auch teilweise etwas abgekämpft, auf dem Berg angekommen. Ganz entspannt und freundlich winkend pedalte Walo Amacher den Berg hoch. Mit seinem «Flyer» (Elektrovelo) rief er die dritte «Kategorie» ins Leben. Man darf heute schon gespannt sein, wer im nächsten Jahr zu dieser Gruppe stossen wird. Die rasante Abfahrt mit bis zu 15 % Gefälle entschädigte etwas für den teilweise happigen Aufstieg. Das wohlverdiente Mittagessen konnte in Ins eingenommen werden. Das Tagesziel Biel war nun nicht mehr allzu weit entfernt. Für den Rücktransport der Räder stand Toni Sonntag bereits mit dem Besenwagen beim Bahnhof. Wohlbehalten und um einige Erlebnisse reicher kehrten die Teilnehmer gegen Abend nach Gossau zurück.


19. August 2008  Erwin Gisler